Die erste Abstimmung im neuen Jahr im Kanton Zürich beinhaltet eine heftig umstrittene Vorlage: Am 3.3.2024 kommen die Pistenverlängerungen des Flughafen Zürich an die Urne. Nun haben sich 15 Trägerorganisationen zu einem der grössten Komitees zur Abstimmung zusammengeschlossen, um die Vorlage gemeinsam zu bekämpfen.
«Ein Pistenausbau ist abzulehnen: Er ist unnötig und schafft mehr Lärm und Belastung für Bevölkerung und Umwelt», lässt das Komitee Nein zum Pistenausbau in seiner heutigen Medieninformation verlauten. Formiert hatte sich das kantonale Komitee mit über einem Dutzend Träger in den letzten Wochen; nun tritt es an die Öffentlichkeit. Die Pisten seien heute mit 3300 und 2500 Metern Hunderte Meter länger als die grössten Flugzeugtypen benötigten. Schon vor der Pandemie habe der Flughafen mehr als 31 Millionen Passagiere gezählt. Die Kapazität sei mit dem heutigen Pistensystem bereits enorm.
Ein noch grösserer Flughafen ist für das Komitee «in erster Linie unnötig». Der Flughafen Zürich sei ausgebaut, mit 190 Destinationen exzellent angebunden und hochfrequentiert. Die erhebliche Grösse des Flughafens sei für ein Land wie die Schweiz mehr als ausreichend.
«Fliegen ja, aber nicht noch mehr als heute»
Weil die Pistenverlängerungen zusammen mit weiteren Optimierungen mehr Starts und Landungen ermöglichen (70 statt heute 66), befürchten die Gegner mehr Flugbewegungen und damit mehr Lärm sowie eine grössere Gesundheits- und Umweltbelastung. Besonders in den Abendstunden könne das Flugaufkommen steigen, weil mehr Langstreckenflüge mit Transitpassagieren abgewickelt werden könnten, was zu noch mehr Nachtlärm und mehr Nachtruhestörung führen würde. Fliegen ja, aber nicht noch mehr als heute, laute die Devise.
Der Flughafen seinerseits beteuert, es werde keine Kapazitätserhöhung geben. Weil der Flughafen hierfür keine Garantie abgeben will und bis vor kurzem den Ausbau auf 50 Millionen Passagiere pro Jahr kommuniziert hatte, glauben die Gegner diese Beteuerung nicht.
Höchste Priorität habe der Bevölkerungsschutz
Bereits vor der Pandemie litten in der Flughafenregion gemäss Fluglärmindex (ZFI) mehr als 65’000 Menschen unter übermässigem Lärm. 2022 wurden mehr als 2300 Flüge während der Nachtsperrzeit (zwischen 23.00 und 06.00 Uhr) und weit über 10‘000 während der vom Bund empfohlenen Nachtruhe von 22.00 bis 07.00 Uhr gezählt. Statt den dichten Flugplan am Abend mit seinen vorhersehbaren, weltweit entstehenden Verspätungen auszudünnen und so die Nachtruhe sicherzustellen, ermögliche ein Pistenausbau gerade abends noch mehr Flüge und damit noch mehr Lärm.
«Platz ist in unserem Kanton beschränkt, man kann nicht einfach wegziehen, und der Flughafen liegt nicht in einer Sperrzone, sondern in einem Wohngebiet», hält das Komitee fest. «Die Bevölkerung hat ein Anrecht auf Schutz ihrer Gesundheit und Lebensqualität und damit auf ein Nein am 3.3.» Zudem betreffe die Schadstoffbelastung die Bevölkerung im ganzen Kanton.
Breite Informationsoffensive in Hinblick auf den Urnengang vom 3. März
«Eines der Hauptargumente des Flughafens für einen Ausbau ist die sogenannte Wirtschaftlichkeit. Würde er nicht ausbauen wollen, hätte dieses Argument gar keine Berechtigung. Mit einem Nein am 3.3. behält der Flughafen langfristige und angemessene Entwicklungsmöglichkeiten», schreibt das Komitee weiter. Auch die Sicherheit bliebe gewährleistet. Der Flughafen Zürich liege in einem dichtbesiedelten Gebiet in einem kleinen Land. Ein weiteres Wachstum sei unnötig und schädlich; vielmehr habe sich der Flughafen wie jedes ansässige Unternehmen an den Umwelt- und Bevölkerungsschutz zu halten.
Das Komitee wendet sich über eine eigene Webseite unter www.abstimmung-pistenausbau.ch, mittels Flyern, Plakaten, Postern, Mailings, Visuals, Videos, Beiträgen in den Sozialen Medien oder Veranstaltungen an die Bevölkerung. «Wir wollen, dass die Stimmberechtigten am 3. März informiert einen Entscheid treffen können und auch über die Gegenargumente zum Pistenausbau Bescheid wissen», halten die Komiteeverantwortlichen fest.
Träger des Komitees sind die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (Aefu), die Behördenorganisationen Region Ost, der 122 Gemeinden angehören, und der Schutzverband der Bevölkerung um den Flughafen (sbfz), dem 50 Gemeinden angehören, die Bevölkerungsorganisationen Fair in Air, Fluglärmsolidarität und Ikarus Erben, die Parteien SP Kanton Zürich, Grüne Kanton Zürich und AL Kanton Zürich, die Umweltverbände Greenpeace und WWF sowie die Vereine Idea Flugplatz Dübendorf, die Lärmliga Schweiz und umverkehR und der Verkehrs-Club Schweiz (VCS).
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