“Put a price on carbon” (Teil 2): Klimasünder „Luftverkehr“ in die Verantwortung einbeziehen 

Seit einiger Zeit wird viel berichtet über die sogenannte Wunderwaffe SAF (Sustainable Aviation Fuels). Mit synthetisch hergestelltem Flugtreibstoff wird es möglich sein, mindestens die C02 relevanten Treibhausgase zu eliminieren. Fragen, die sich nebst dem Herstellungsprozess stellen, sind: 

  • Was geschieht mit den übrigen nicht-CO2-Emissionen, wie Wasserdampf, Stickoxide, Schwefeloxide und Russ, welche auf Reiseflughöhe von 10’000 bis 12’000 Meter über Meer ausgestossen werden? Wie werden diese neutralisiert und/oder eliminiert?
  • Wo und wie werden die riesengrossen Flächen, welche für den SAF-Produktionsprozess benötigt werden, bereitgestellt und kompensiert, d.h. erneuerbarer Solarstrom oder Solarwärme je nach Produktionsprozess der SAF-Herstellung?
  • Wie erfolgt die Hochskalierung des SAF? Ab wann kann mit einer 100% SAF-Betankung gerechnet werden und zu welchen Kosten?

In der Zeit, bis der neue SAF-Treibstoff in genügender Menge zur Verfügung steht, sollen deutliche Massnahmen zur Reduktion von Flugbewegungen getroffen werden. FAIR in AIR schlägt vor, dass das Klimaschutzprogramm «Fit for 55» der Europäischen Kommission als Grundpfeiler auch für den Schweizer Zivilluftverkehr angewendet wird, d.h.:

  • Die Einführung einer deutlichen Kerosinsteuer (an Stelle einer Flugticketabgabe)
  • Eine klare Verschärfung des Emissionshandels (ETS) als CO2 Abgeltung
  • Die Einführung einer rasch ansteigenden Quote für nachhaltige Kraftstoffe (Sustainable Aviation Fuel)

Durch eine geschickte Ausgestaltung der Massnahmen sollte die preisliche Attraktivität von Flugreisen massgeblich beschränkt werden, so dass im Markt eine Reduktion der Nachfrage von ca. 15% resultiert.

Das Negativpotential des schweizerischen Luftverkehrs sollte auch in Bundesbern offiziell erkannt werden. Wir brauchen eine gesetzliche Basis, welche die verursachergerechte Einbindung des grössten Klimasünders des Landes (der Luftverkehr) in die Klimaverantwortung regelt.

Friz Kauf
Bassersdorf. Ehemaliger Präsident FAIR in AIR, langjähriges Vorstandsmitglied und Berater von FAIR in AIR.

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