Zur geplanten Teilrevision des eidg. Luftfahrtgesetzes – Stellungnahme FAIR in AIR

Zur geplanten Teilrevision des eidg. Luftfahrtgesetzes – Stellungnahme FAIR in AIR

Der Bundesrat will das Luftfahrtgesetz ändern. Er gibt dazu einen Vorentwurf in die Vernehmlassung. Die meisten vorgesehenen Änderungen betreffen Sicherheitsfragen. Aber nicht alle. Nachteilig für die Bevölkerung sind folgende vorgeschlagenen Gesetzesanpassungen:

  • Neu soll ein «betrieblicher Bestandesschutz» festgelegt werden. Das bedeutet, dass umweltrechtliche Bestimmungen zum Schutz der Bevölkerung insbesondere vor lästigen und schädlichen Lärmimmissionen faktisch ausser Kraft gesetzt werden. Der Flugbetrieb (z.Bsp. Die Nachtflugsperrzeiten) darf künftig nicht mehr an neue Erkenntnisse angepasst werden. Ein solcher Paragraph schadet der Bevölkerung und gehört nicht in dieses Gesetz.
  • Nebenanlagen nach kantonalem Recht benötigen künftig die Zustimmung des Bundes. Dadurch wird die Kompetenz des Kantons zurückgestutzt. Er kann solche Anlagen nicht mehr eigenständig bewilligen. Auch diese Bestimmung ist wegzulassen.
  • Änderungen bei Projektierungs- und Sicherheitszonen: Auch hier haben die vorgesehenen Anpassungen eine Stärkung des Einflusses des Bundes und ein Abbau der Mitwirkungsrechte zur Folge. Auf diese Änderungen ist zu verzichten.
  • Verschlechterung beim Öffentlichkeitsprinzip. Das Öffentlichkeitsprinzip soll eingeschränkt werden, um die Flugsicherheit zu erhöhen. Soweit diese Einschränkungen künftig dazu genutzt werden sollen, die von den negativen Auswirkungen betroffenen Anwohnenden in ihren Einsichtsrechten in flugbetriebliche Daten etc. einzuschränken, sind sie abzulehnen. Gegen einen solchen möglichen Missbrauch muss eine Vorbehaltsregel eingefügt werden.

FAIR in AIR geht davon aus, dass seine konstruktive Kritik in den definitiven Gesetzesentwurf einfliesst, sodass eine gute Gesetzesrevision möglich wird.

Teile diesen Beitrag:

Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp
Email

Ähnliche Beiträge

News

Neuer BAFU-Bericht zeigt: Lärmschutz ist Gesundheitsschutz – besonders beim Flugverkehr

Der heute veröffentlichte Bericht des Bundesamts für Umwelt (BAFU) belegt eindrücklich, was die Bevölkerung in Flughafennähe seit Jahren spürt: Lärm macht krank. Fast 900’000 Menschen in der Schweiz sind laut dem Bericht schädlichem Verkehrslärm ausgesetzt – darunter 80’000 Menschen, die unter Fluglärm leiden. Die Realität ist jedoch noch gravierender: Gemäss den deutlich strengeren Richtwerten der WHO sind über 2 Millionen Menschen in der Schweiz betroffen.

Mehr lesen »
News

Neuer BAFU-Bericht zeigt: Lärmschutz ist Gesundheitsschutz – besonders beim Flugverkehr

Der heute veröffentlichte Bericht des Bundesamts für Umwelt (BAFU) belegt eindrücklich, was die Bevölkerung in Flughafennähe seit Jahren spürt: Lärm macht krank. Fast 900’000 Menschen in der Schweiz sind laut dem Bericht schädlichem Verkehrslärm ausgesetzt – darunter 80’000 Menschen, die unter Fluglärm leiden. Die Realität ist jedoch noch gravierender: Gemäss den deutlich strengeren Richtwerten der WHO sind über 2 Millionen Menschen in der Schweiz betroffen.

Mehr lesen »