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Schein, Sein, Klönen

Vor Kurzem erschienen vom Flughafen Zürich der Politikbrief, von der Swiss die Aeoropolitics und vom Lobbyklub weltoffenes zürich deren Standpunkt. Drei Politikerbriefe, in denen nach mehr Freiheit verlangt wird, damit die Luftfahrtbranche effizienter werde – und meinten natürlich Kapzitätsausbau. Zum Nachteil der betroffenen Bevölkerung und des Klimas. Das wird, selbstredend, verschwiegen.

Die nun in den Räten in Bern beschlossenen Flugticketabgabe bringt die Drei genannten, wenn nicht gerade zum Schäumen, so doch zum Drohen: Arbeitsplätze, Wettbewerbsverzerrung, Alleingang …

Alles bestens bekannt: Mit den Drohungen der Swiss-Verantwortlichen nach Wien oder München abzuwandern, machten sie sich lächerlich. Konstant an all den Drohungen ist: Nur ihre Interessen zählen – egal was die Bevölkerung dafür mit Ruhestörungen und Gesundheit zahlen muss – die Umweltschäden noch gar nicht einbezogen. Die Bevölkerung hat zu ertragen, was ihnen von der Fluglobby aufgetischt wird. Da gehört Drohen offenbar dazu …

Die fortschrittliche Luftfahrt – wenn man sie denn machen lassen würde …

So rühmt das weltoffene zürich die Fortschritte der Flugindustrie – unterlässt es aber tunlichst zu erwähnen, dass trotz der Fortschritte die Lärmgrenzwerte massiv überschritten und die Nachtruhe nicht eingehalten wird. Der Flughafen und die Swiss warnen vor einem Alleingang bei der Flugticketabgabe, die in einer Schmalspurversion, ohne Lenkungswirkung, die, wie erwähnt, durch die Räte in Bern kam.

Diese Aussagen zu den Ticketabgaben gehen klar an der Realität/Wahrheit vorbei: Alle Länder um die Schweiz herum kennen Ticketabgaben!

Wie üblich versucht sich die Fluglobby aus der Verantwortung zu stehlen; sie argumentieren mit Zahlen, die nicht der Realität der Schweiz entsprechen. Ganz im Sinne der Klimazweifler, die nicht einsehen wollen, dass alle ihren Beitrag leisten müssen; dass Kurzstreckenflüge durch andere Verkehrsträger (Bahn) ersetzt werden müssen, um die Kurzstreckenflüge zu reduzieren.

Klima / Effizienz

Auch entgeht der Fluglobby, dass die Effekte der Flugzeugabgase in deren Reisehöhe den 30 – 40-mal grösseren Effekt haben, als sie auf der Piste verursachen.

Früher sah man den Russ, den die Triebwerke ausstossen – heute kommt er genauso aus den Triebwerken – allerdings in viel kleineren Partikeln. Kaum mehr sichtbar – hat aber den Nachteil dass er so viel einfacher über unsere Atemwege in unseren Körper eindringen kann.

In Gegenden, in denen die Kondensstreifen der Flugzeuge 5% des darüber liegenden Luftraums abdecken, ist die Temperatur am Boden um 0.6% Grad höher als in vergleichbaren Gebieten ohne Luftverkehr!

Insgesamt versucht die Fluglobby und ihre Zudiener das Problem und den wirklichen Schaden der Fliegerei klein zureden.

Das weltoffene zürich mäkelt, bezüglich der Effizienz, an der DVO herum. Der DVO, die dank der Arroganz der CH-Fluglobby von Deutschland erlassen wurde. Mit dieser Arroganz wurde der Staatsvertrag, den der damalige BR Leuenberger ausgehandelte, zu Fall gebracht. Die arrogante Fluglobby meinte, sie bekämen von den Deutschen den Föifer und das Weggli – könnten den Süddeutschen Raum nach ihrem Gusto weiter überfliegen. Liest man den weltoffenen Sermon, so ist hauptsächlich die DVO schuld an den Lärmemissionen. Weil bei den Anflügen wegen der DVO längere Wege geflogen werden müssten – vergisst, weil es wahrscheinlich nicht in ihre Klientel-Politik passt, dass bei den Abflügen, aus politischen Erwägungen, unnötige Wege und Kurven geflogen werden.

Und eben, die Fluglobby relativiert ihre Beteiligung am Klimawandel bis zu Unkenntlichkeit. Die Schweiz ist zu klein um etwas zu machen etc., etc. – wir kennen die Leier dieser Lobbyisten bestens.

Kosten

Grosszügig blendet die Fluglobby aus, dass die Fliegerei als einziger Verkehrsträger keine Abgaben irgendwelcher Art kennt. Keine Treibstoffsteuer, keine Mehrwertsteuer auf Tickets etc. …

Und dann wird schwadroniert vom Alleingang.
Allerdings: Alle Länder um die Schweiz kenne Abgaben für die Fliegerei in verschiedenen (teilweise zu tiefen) Abgaben.

Das weltoffene zürich, die Swiss und der Flughafen krönen mit dem CORSIA ihre letzten Ausgaben: CORSIA, bei dem längst nicht alle Staaten mitmachen und das sehr viele Ausnahmen kennt, rechnet auf dem Stand von 2020 die Mehrbelastung durch den CO2-Ausstoss gegen zertifizierte Umweltprojekte hoch. Ab 2021 seien die Fluggesellschaften verpflichtet – ist schlicht nicht die Wahrheit! – mitzumachen. In den ersten Jahren ist die Teilnahme freiwillig – und ob dann wirklich alle mitmachen, ist nochmals ein anderes Thema. Damit CORSIA zum Zuge kommt, müssen die Staaten des Start- und Zielortes bei CORSIA Mitglied sein. Ist z.B. das Land des Starts- oder Landeorts nicht Mitglied von CORSIA, fallen keine Gebühren an. Und es gibt noch weitere Ausnahmen im CORSIA …

Vor allem ist CORSIA ein Projekt, mit dem sich die Fluglobby, billig aus der Umweltverantwortung stehlen will!

Der Flughafen sieht sich nicht in der Pflicht und will die Gebühren im eigenen Kreislauf halten – für Innovationen. Die Schäden (mögliche Krankheiten etc.) wollen sie nicht begleichen …

Die Swiss auf der anderen Seite schwadronieren zur Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaft „eines Landes“. Liest man diese Swiss-Sätze, so hängt die ganze Volkswirtschaft an der Fliegerei. Die gewollte Selbstüberschätzung einer der umweltschädlichsten Branchen …

CORSIA, für Abschleicher der Fluglobby der Klima-Verantwortungs-Ersatz.

Unser Vorschlag für eine lenkungswirksame Ticketgebühr – und der Kerosinpreis im Vergleich zu Heizöl und Benzin:

Flugticketabgabe

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