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Flughafen: Gegen das Lobbying der Umweltzerstörer

Neue Umfrage zeigt: rund ein Drittel der Stimmberechtigten sind nicht einverstanden mit den Plänen des Flughafens Zürich, seine Pisten auszubauen. Sie wollen nicht noch mehr Fluglärm und Schadstoffbelastung, die sich der Flughafen, der mehrheitlich dem Kanton, also der Bevölkerung, gehört, 250 Millionen Franken kosten lässt. Nun gelte es, die noch fehlenden 15 % für eine NEIN-Mehrheit zu erzielen. Die Abstimmung kommt voraussichtlich 2024 vors Volk.

«Der Flughafen betreibt Angstmacherei», kommentiert Kantonsrat und Vizepräsident der Bevölkerungsinitiative FAIR in AIR Urs Dietschi die Umfrageergebnisse des Tages-Anzeigers. Aktuell würden, käme es heute zur Abstimmung, 36% der Befragten Nein zum Pistenausbau stimmen. Etwas weniger als die Hälfte (46%) würde sicher und knapp jeder Fünfte würde wahrscheinlich Ja sagen zum Ausbau.

Der Schutz der Bevölkerung müsse hinter die wirtschaftlichen Interessen der Fluglobby zurückstehen. «Der Flughafen will 250 Millionen für einen Pistenausbau einsetzen, unter anderem mit dem Argument der Sicherung der Arbeitsplätze: Das ist hanebüchen», sagt Urs Dietschi. «Für die langfristige Wirtschaftlichkeit und Sicherung von Arbeitsplätzen braucht es, gerade auch für die Attraktivität der Region, eine intakte Umwelt und eine gesunde Bevölkerung und damit ein NEIN zu noch mehr Flugverkehr.»

«Dem Flughafen nicht auf den Leim kriechen»: NEIN ein ‘soziales und grünes Anliegen’

Zudem stiegen auch die Gesundheitskosten im Kanton, wenn die Lärm- und Schadstoffbelastung für die Bevölkerung zunehme. «Das ist ein zentrales soziales Anliegen», sagt Dietschi von FAIR in AIR. Bereits jetzt werde systematisch die Nachtruhe verletzt. Die FZAG ist einer der Flughäfen, der im Gegensatz zu anderen Flüge zulässt, die wissentlich nach 23 Uhr und gar nach 23.30 Uhr landen. Mit dem Kapazitätsausbau werde sich die Situation weiter verschärfen. Dass Flughafen und Kanton die Bevölkerung hiervor nicht schützen wollen, ist für die Organisationsvertretenden unverständlich. Die Bürgerinitiative hat nach dem knappen Entscheid im Kantonsrat das Referendum ergriffen.

«Keiner will noch mehr Lärm, keiner will noch mehr Umweltzerstörung, keiner will noch mehr Belastung», sagt Dietschi. Nun müsse man aufpassen, dass man nicht dem Flughafen-Lobbying auf den Leim krieche. «Wir setzen uns gemeinsam mit unseren Partnern und der Bevölkerung gegen den Pistenausbau ein, weil wir hier eine soziale, grüne und liberale Verpflichtung sehen, NEIN zu sagen für die Bevorteilung von finanzkräftigen Aktionären auf Kosten der Bevölkerung.»

Der Flughafen liess sich in der Vergangenheit die Einflussnahme einiges kosten: Hunderttausende von Franken liess er springen, wenn die bürgerlichen Parteien dem Flughafen ‘wohlgesonnen’ waren. Auf Druck der Öffentlichkeit musste der Flughafen nun bekannt geben, dass er künftig auf solche sogenannten Parteispenden verzichte.

250 Millionen für mehr Pisten – zum Schaden der Bevölkerung 

«250 Millionen für mehr Pisten: Das setzt der Flughafen nur ein, wenn er auch mehr Flugverkehr will», sagt Kantonsrat und Vizepräsident der Bürgerinitiative Urs Dietschi. «Entgegen aller Beteuerungen: Dass sich Flughafen und Kanton weigern, eine Garantie abzugeben, dass es nicht zu noch mehr Fliegerei über Zürich kommt, zeigt das doch mehr als deutlich.» Der Flughafen hänge sich das Umweltfähnchen um, meine dabei aber nur die Gebäude, etwa ein ‘ökologisches’ Terminal A – beim Flugverkehr selbst plane man dagegen gar Erweiterungen.

Es braucht jede Stimme

Macht Dietschi sich Sorgen um die neuen Umfrageergebnisse? Immerhin sind auch die Meinungen bei SP und GLP gespalten. «Es braucht bei der Abstimmung tatsächlich jede Stimme», bestätigt Dietschi. «Wir sind aber zuversichtlich, dass sich die Bevölkerung nicht einschüchtern lässt.» Für die weitere Gewährleistung der Sicherheit des Flughafens und der Kapazität dürfe es ganz sicher nicht noch mehr unnötige Pisten und überdimensioniertes Wachstum und damit noch mehr Flugzeuge am Himmel geben.

«Die Fliegerei ist bereits für 27% des menschengemachten Klimaeffekts der Schweiz verantwortlich. Zudem leiden Tausende von Menschen unter Fluglärm und Schadstoffen. Wir Stimmberechtigten haben die Chance, NEIN zu sagen zum Profit der Aktionäre und Ja zu sagen zum Schutz der Bevölkerung», so Dietschi. 

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