Neuer BAFU-Bericht zeigt: Lärmschutz ist Gesundheitsschutz – besonders beim Flugverkehr

Neuer BAFU-Bericht zeigt: Lärmschutz ist Gesundheitsschutz – besonders beim Flugverkehr

Der heute veröffentlichte Bericht des Bundesamts für Umwelt (BAFU) belegt eindrücklich, was die Bevölkerung in Flughafennähe seit Jahren spürt: Lärm macht krank. Fast 900’000 Menschen in der Schweiz sind laut dem Bericht schädlichem Verkehrslärm ausgesetzt – darunter 80’000 Menschen, die unter Fluglärm leiden. Die Realität ist jedoch noch gravierender: Gemäss den deutlich strengeren Richtwerten der WHO sind über 2 Millionen Menschen in der Schweiz betroffen.

Die Bevölkerungsorganisation FAIR in AIR fordert daher: Die Nachtruhe muss besser geschützt werden. Genau das bezweckt die Flughafen-Nachtruhe-Initiative, die aktuell in der kantonsrätlichen KEVU (Kommission für Energie, Verkehr und Umwelt) beraten wird. Denn gerade die nächtliche Lärmbelastung durch Flugzeuge bringt Menschen um den Schlaf – und langfristig auch um ihre Gesundheit.

500 bis 700 Todesfälle pro Jahr sind laut BAFU und der Europäischen Umweltagentur in der Schweiz auf Lärmbelastung zurückzuführen – viele davon verursacht durch Verkehrslärm. Die gesundheitlichen Folgen reichen von Schlafstörungen über Bluthochdruck bis hin zu Herzinfarkten. Besonders betroffen: Kinder, kranke Menschen und Arbeitnehmende mit Nachtschicht.

Trotz dieser Faktenlage plant Verkehrsminister Albert Rösti, die Regeln für Lärmschutz zu lockern – etwa durch die Einschränkung von Tempo-30-Zonen. Gleichzeitig gibt es beim Flugverkehr bis heute keine wirksamen Schutzmassnahmen für die Nachtruhe. Stattdessen werden die Betriebszeiten der Flughäfen zunehmend ausgedehnt, Nachtflüge verschoben und Ausnahmeregeln missbraucht.

Fluglärm ist nicht zweitrangig – sondern hochproblematisch

Während Strassenlärm zwar mehr Menschen betrifft, ist Fluglärm besonders einschneidend: Er ist unregelmässig, impulsartig, nicht kontrollierbar – und stört gerade in der Nacht die Erholung des Körpers massiv. Wer regelmässig zwischen 22 und 6 Uhr von Fluglärm betroffen ist, leidet unter messbar schlechterem Schlaf und höherem Krankheitsrisiko.

Die Bevölkerung will Ruhe

Mit der Flughafen-Nachtruhe-Initiative setzen sich Initianten und Bevölkerung ein für die konsequente Einhaltung der geltenden Nachtruhe zwischen 22 und 6 Uhr statt unrechtmässiger Fluglärm in der Nacht. Der Schutz der Gesundheit darf nicht länger den Interessen der Luftfahrtindustrie untergeordnet werden.

“Jetzt ist der Moment zu handeln”, sagt FAIR in AIR-Vorstand und Kantonsrat Urs Dietschi. “Der neue BAFU-Bericht liefert die Fakten – die Nachtruhe-Initiative liefert die Lösung.”

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